Die magische Geschichte der kleinen Sekunde
Ich werde oft gefragt, wie man darauf kommt, ein quietschgelbes Plüschtier zu erfinden und damit anderen Leuten Zeit zu schenken - Zeit, die einem bis dato auch selbst meistens fehlte. Oder ihnen unter die Nase zu reiben, dass sie nachjustieren müssen in ihrem Leben, weil sie gerade nicht das Richtige tun... Aber, dazu muss ich sagen, ich habe die kleine Sekunde gar nicht erfunden, jedenfalls habe ich es nicht darauf angelegt. Sie hat mich gefunden! Ja, wirklich, hundertprozentig, so muss es gewesen sein! Denn ich steckte auch im Hamsterrad fest, hatte manchmal das Gefühl, kaum mehr Luft zu bekommen vor lauter Aufträgen, die ich für andere auszuführen hatte. Ich weiß auch kaum noch, wie es genau begonnen hatte, Nur soviel: Irgendwann verspürte ich den Wunsch, ein kleines freches Wesen zu zeichnen, das mir im Kopf herumspukte. Aber der Reihe nach:
Die besten Einfälle kommen beim Joggen - Namen, Geschenkideen, Bücher
Mein Name ist Elke Enders. Ich habe mir damals, im Sommer 2019, als ich aus meinem Full-Time-Job nach 25 Jahren Verlagsarbeit ausschied, ein Pseudonym zugelegt. Ich schreibe also auch unter Theresa Dernes-Klee. Was das für ein komischer Name ist? Nun? Er besteht aus meinen Namen-Buchstaben, die mal ausnahmsweise beliebig durcheinander gewirbelt wurden - und der weibliche Vorname Theresa fiel mir beim Joggen ein. Ich wollte für ein Buch nicht ganz so gläsern sein, wie es im Internet sonst üblich ist. Deshalb der Künstler-Name.
Zeit für eigene Wege - Du spürst, wenn es soweit ist
Ich wollte nämlich Bücher schreiben. Es gab einige Themen, die mir schon seit langem im Hirn herumschwirrten. Als in der Vorgänger-Firma, in der ich tätig war, umstrukturiert wurde und sich bei meinem Arbeitsplatz eine gravierende Änderung anbahnte, die mir nicht wirklich zusagte, da fühlte ich, dass es Zeit war, die Weichen neu zu stellen. Ich unterschrieb den mir angebotenen Vertrag nicht und setzte stattdessen auf mein eigenes ICH. Ja, fortan begann ich, meine eigenen Bücher zu schreiben - alles Themen, die ich in mir trug und die endlich heraus wollten. Ich spürte, ich bekomme das hin! Ein Gefühl, das ich vorher nicht kannte. Nie hätte ich gedacht, irgendwann mal meinen sicheren Job aufzugeben oder extrem abzuwandeln.
Mit einem Kinderbuch fing die Geschichte der kleinen Sekunde an
Dabei wollte ich auch etwas für Kinder machen, ein kleines lustiges Kinderbuch. Mir schwebte eine Titelfigur vor, die niedlich war, aber auch irgendwie pädagogisch anspruchsvoll. Keine Null-Acht-15-Geschichte, aber auch nichts Kompliziertes. Und wie aus heiterem Himmel fiel mir die kleine Sekunde ein. Ich begann mir eine Geschichte auszudenken, bei der die kleine Sekunde - immer vom Stress geplagt - nie zu Ende spielen kann. Die Mama rief sie: Komm, die Zeit ist um. Du musst aufräumen, Du musst Dich waschen, Du musst schlafen... Die Story war bald gefunden. Aber wie sollte ich eine kleine Sekunde darstellen? ICH - die noch nie ein Buch illustriert hatte - sollte plötzlich eine Geschichte zeichnen. Eine nette ehemalige Kollegin hatte mir dafür schon Wochen zuvor einige Tipps gegeben. Und diese Tipps rief ich jetzt aus meinen Gehirnzellen ab. Ich kaufte mir das empfohlene Tablet, beherzigte deren Ratschläge, was die nötige Software anging, und zeichnete drauf los.
Wie die kleine Sekunde aussieht: Ein S mit Armen und Beinen
Zuvor aber schnappte ich mir einen kleinen Zettel während des Kochens in der Küche. Wie nun könnte die kleine Sekunde aussehen? Ich grübelte einen Moment. Dann brachte ich ein "s" mit Armen und Beinen aufs Papier. Das war meine erste Vorlage für die kleine Sekunde.